für Herz- und Gefäßchirurgie · Ambulante Operationen

Dr. med. Knut Reichert

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Herz- (rot) - Gefaess (blau) - Kreislauf

Bei dem Wort Herzchirurgie wird man wahrscheinlich zuerst an große Eingriffe wie Bypass-Operation oder Herztransplantation und an lange Krankenhausaufenthalte denken.
Die ambulante Herzchirurgie ist tatsächlich noch in den Anfängen begriffen: bundesweit bieten bisher nur zehn Herzchirurgen ambulante Eingriffe in der Praxis an.

Natürlich werden hier keine großen Operationen am offenen Herz durchgeführt. Zum Fachgebiet der Herzchirurgie gehören aber auch viele kleinere Eingriffe, die problemlos ambulant vorgenommen werden können.

Dazu gehört z.B. das Einsetzen von Herzschrittmachern, die das Herz bei bestimmten Herzrhythmusstörungen wieder in den richtigen Takt bringen. Auch die „Wartung“ der Schrittmacher wie das Einsetzen neuer Batterien kann ambulant erfolgen.

Ebenfalls zum Aufgabenfeld der ambulanten Herzchirurge gehören Eingriffe, die zur Nachsorge von Patienten nach Bypass- oder anderen großen Herzoperationen gehören. Dies sind z.B. die Materialentfernung aus dem Brustbein, die operative Versorgung schlecht heilender Wunden, Narbenkorrekturen oder Korrekturen nach der Venenentnahme am Bein.

Voraussetzung dafür ist die enge Kooperation mit dem Krankenhaus, das die Herz- oder Bypass-Operation vorgenommen hat. Im Rahmen der sogenannten „integrierten Versorgung“ greifen hier stationäre und ambulante Versorgung des Patienten ineinander. Für Sie als Patient hat das den Vorteil, dass Sie bei kleinen Eingriffen nicht erneut ins Krankenhaus müssen, der Arzt in der Praxis aber trotzdem genau über Ihre Krankengeschichte und die vorangegangene Operation informiert ist.

Wie in vielen chirurgischen Gebieten geht auch in der Herzchirurgie der Trend zu sogenannten minimal-invasiven Eingriffen, bei denen über wesentlich kleinere Zugangswege operiert wird. So kommt man schon heute bei einem Teil der Bypass-Operationen ohne vollständige Eröffnung des Brustraums durch das Zersägen des Brustbeins und ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine aus. Bei Weiterentwicklung solcher Techniken wird es denkbar, in Zukunft einen Teil der Eingriffe an den Herzkranzgefäßen auch in der ambulanten Praxis durchzuführen.

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